Früher Tod und Lose in der goldenen Urne


Um dem Missbrauch der Findung nachfolgender Inkarnationen des Dalai Lama und Penchen Lama vorzubeugen, ließ der Kaiser die in Frage kommenden Jungen durch das tibetische Staatsorakel des Klosters Nechung befragen. Das Orakel wählte dann drei Namen aus und unter Aufsicht eines kaiserlichen Amban wurde in einer goldenen Urne ein Name im Losverfahren gezogen. Dieses sehr unbeliebte Verfahren der Nachfolgersuche wurde unerbittlich durchgeführt und trotzdem wurden die Jungen ausgewählt, die auch nach dem alten Verfahren die Inkarnationen des vorhergehenden Dalai Lama waren.
Der 9. bis 12. Dalai Lama sind trotzdem glücklos gewesen und mussten bereits sehr früh ihr Leben lassen. Die Umstände dieser frühen Tode wurden nie geklärt. Ab 1788 war Tibet für mehr als hundert Jahre ohne Regentschaft eines Dalai Lama. Die Geschäfte wurden nur von eingesetzten Regenten geführt.