Der Dalai Lama


Der Dalai Lama, der „Ozeangleiche Lehrer“ oder „Ozean des Wissens“, ist das Oberhaupt und religiöse Führer im tibetischen Buddhismus. Der derzeitige 14. Dalai Lama ist der Mönch Tendzin Gyatsho. Im Jahr 1937, als Zweijähriger noch mit dem Namen Lhamo Dhondrub, wurde Tendzin Gyatsho als XIV. Dalai Lama anerkannt. Der Name Tendzin Gyatsho wurde ihm als Vierjähriger nach der Inthronisation als Dalai Lama gegeben.


Der Dalai Lama ist ein erleuchtetes Wesen, ein sogenannter Bodhisattvas. Die Essenz ihres Daseins ist die Barmherzigkeit und das Mitgefühl. Um den Menschen in diesem Sinne zu dienen und ihnen die Weisheit dieser Essenz bringen zu können, entschließen sich diese heiligen Wesen zu einer Wiedergeburt in Gestalt des Menschen.
Jeder neue Dalai Lama ist die Reinkarnation seines Vorgängers. Hochrangige und autorisierte Mitglieder der Ordensführung schwärmen nach dem Tod eines Dalai Lamas aus, um den Neuen zu finden. Im ganzen Land werden Familien mit Kleinkindern von den Mönchen aufgesucht. Sie fragen nach besonderen Zeichen bei der Geburt, wie außergewöhnliche Träume, oder Zeichen wie ein Regenbogen. Auch wenn eines der Kinder ungewöhnliche Begabungen zeigt, wird es einem Test unterzogen. Den Kindern werden besondere Aufgaben gestellt und Ritualgegenstände aus dem Besitz des vorherigen Dalai Lamas vorgelegt. Werden von einem Kind die Aufgaben gelöst und die Gegenstände wiedererkannt, wird es ausgewählt und anschließend offiziell als Reinkarnation des verstorbenen Dalai Lama anerkannt.
Das Kind wird in einem Kloster, der Gelug-Schule, in die Obhut des Penchen Lama gegeben. Der Lehrer unterweist den Dalai Lama in tibetischem Buddhismus und Kultur. Aber auch Sprachen, Schrift, Kalligrafie und allgemeines Wissen werden von ihm weitergegeben.